Facebook und Google sind weltweit die grössten Anbieter von Inhalten, von Wissen. Beide Unternehmen sind an der Erstellung dieser Inhalte in keiner Weise beteiligt! Unternehmen, die seit Jahrzehnten, zum Teil seit Jahrhunderten für die Erstellung von hochwertigen Inhalten bekannt waren, kommen in wirtschaftliche Turbulenzen oder verschwinden komplett von der Bildfläche. Denken wir nur an viele Tageszeitungen oder an die Verlage, die einfache Strassenkarten produziert haben.
Airbnb ist der grösste Anbieter von Übernachtungsmöglichkeiten, ohne auch nur ein einziges Hotel zu besitzen. Durch die Digitalisierung und die Airbnb-Tools kann jeder Privatmann „Hotelzimmer“ zur Verfügung stellen und es entsteht Konkurrenz für eine ganze Branche. Kein Hotelier hätte eine solch massive Konkurrenz noch vor drei Jahren erwartet.
Diese beiden Beispiele zeigen recht deutlich, wie sich digitale Transformation auf Geschäftsmodelle, Firmen und Menschen auswirken kann. Hierbei ist der Übergang zur digitalen Disruption nicht weit.
Digitale Disruption beschreibt die komplette Verdrängung bzw. den Ersatz von Produkten, Technologien und Geschäftsmodellen. Ein frühes „Opfer“ digitaler Disruption war Kodak. Der Weltmarktführer für Filme und Fotografie war innerhalb weniger Jahre nicht mehr existent, weil die digitale Fotografie ein Produkt bzw. ein Geschäftsmodell vollständig ersetzt hat.
Wie müssen wir uns in der grünen Branche auf diese Entwicklungen vorbereiten? Welche Beispiele gibt es bereits heute? Bei der professionellen Produktion von Jungpflanzen aus Sämlingen oder Stecklingen wird seit einigen Jahren mit digitaler Technik gearbeitet. Waren früher mangelnde Keimergebnisse in Multiplatten ein Problem, erkennen heute Fotozellen die „leeren Zellen“ und Roboter ersetzen die Pflanzen. Somit erhält der gartenbauliche Produktionsbetrieb vollständig gefüllte Platten mit Jungpflanzen.
Die Verfügbarkeit von gartenbaulichem Zubehör in Onlineshops sorgt seit einiger Zeit für rückläufige Umsätze in diesem Bereich im stationären Handel. Eine hochwertige Gartenschere wird heute nicht mehr einfach im Gartencenter mitgenommen. Der Verbraucher recherchiert im Internet und nutzt die günstigste Einkaufsquelle. Ein weiteres Beispiel für digitale Transformation.
Wir halten Sie in der kommenden Zeit über interessante Entwicklungen auf dem Laufenden. Gerne stehen wir für Fragen und Anmerkungen zur Verfügung.